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Deutsche Homöopathen sind entsetzt über die Pläne des Bundesgesundheitsministers, der homöopathische Behandlungsmethoden als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen ausschließen möchte.
Sie befürchten eine Einschränkung des Therapieangebotes in der ärztlichen Versorgung. Leidtragenden sind in diesem Fall, mal wieder, die Patienten, da die medizinische Vielfalt weiter beschnitten wird.
Vor allem Patienten und Patientinnen mit chronischen Krankheiten suchen gezielt und in Addition zur "schulmedizinischen" Behandlung homöopathische Praxen auf. Fallen die Satzungsleistungen für diese Therapien weg, können sich viele Betroffene diese Unterstützung der Gesundheit nicht mehr leisten. Zusatzversicherungen, die zukünftig die Kosten abdecken könnten, können sich leider nur die Wenigsten erlauben.
Aktuell können Krankenkassen homöopathische Behandlungen zusätzlich zur vorgeschriebenen Leistung noch übernehmen. Dies soll sich aber laut Karl Lauterbach, SPD, bald ändern und er erwägt die Streichung der Finanzierung von Globuli und Co. Nach seiner Aussage handele es sich um Leistungen, die auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse keinen medizinischen Nutzen bringen.
Der Chef des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, erwartet durch die Streichung der Kostenübernahme für alternative Methoden und "Medikamente" einen signifikanten Anstieg der übrigen Kosten im Gesundheitswesen.
Diese "Einsparungen" könnten dazu führen, dass alternativ erstattungsfähige Behandlungen und Medikamente eingesetzt werden müssen, die im Vergleich zur homöopathischen Alternative viel teurer sind.
Es ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen, dass, wenn die Pläne des Bundesgesundheitsministers greifen, sozial schwächer gestellte Patientinnen und Patienten das Nachsehen haben.
Die entstehenden Kosten können hier nur schwer aufgebracht oder abgefedert werden. Bei dem Personenkreis der "bessergestellten" sieht das anders aus. Hier können Zusatzversicherungen abgeschlossen oder die Kosten aus eigener Tasche aufgebracht werden.
Es machen sich allerdings auch Vermutungen breit, dass mit der Ankündigung der Streichung homöopathischer Behandlungen nur von den aktuellen Diskussionen abgelenkt werden soll.
Die Proteste der Ärzte und Ärztinnen zwischen den Jahren, die für Aufsehen gesorgt haben und das darauffolgende Gipfeltreffen am 8. Januar, das nicht von großem Erfolg gekrönt war, bescheren der Bundesregierung so einiges Kopfzerbrechen und erhitzen weiterhin die Gemüter.
Sicherlich ist und bleibt die moderne Medizin der Maßstab für die Versorgung von Patientinnen und Patienten, aber dennoch sollte auch dem Wunsch nach alternativen Behandlungsansätzen entsprochen werden.
Und die Entscheidung, wer welche Behandlungsmethode wählt und wie diese finanziert wird, sollte den Patienten und den Krankenkassen vorbehalten bleiben.