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Gesundheitsexperten sprechen sich aktuell für eine umfassende Reform des Rettungswesens aus. Doch wieso ist das nötig? Arbeiten die 230 Leitstellen des Landes nicht konform?
Janosch Dahmen, Grünen-Bundestagsabgeordneter, sagt im "Spiegel": "Die Rettungsdienste in Deutschland sind ein totaler Flickenteppich, mit einem Wildwuchs von mehr als 230 Leitstellen - und alle arbeiten anders."
Der Professionalisierungsgrad im Rettungswesen, so Dahmen, hinke hinter dem medizinischen Fortschritt her. Der Politiker der Grünen weiß, wovon er spricht: er arbeitete vor seiner Politikerkarriere selbst als Notfallmediziner und kann somit als Experte gelten.
Der Leiter der Regierungskommission für eine bedarfsgerechte und moderne Krankenhausversorgung, Tom Bschor, kritisiert: derzeit werden im Rahmen von Einsätzen des Rettungsdienstes zu viele Leute in der Klinik eingeliefert. Zudem sei die Ausrüstung veraltet. Beispielsweise fehle Videotelefonie, die in anderen Wirtschaftsbereichen inzwischen an der Tagesordnung sei.
Bereits in den Jahren 2019 und 2020 hatte man im Bundestag zwei Gesetzesinitiativen eingebracht, die sich mit der Reform des Rettungswesens beschäftigten. Doch die damalige Koalition aus Union und SPD konnte sich nicht einigen - und alles blieb beim Alten.
In Hamburg war es erst kürzlich zu einem Eklat gekommen: ein Mediziner sollte Leiter des Rettungsdienstes werden, der zu 80 % bei einem Klinikkonzern angestellt ist. Dagegen gab es Proteste aufgrund von Interessenkonflikten. Dies hat die Diskussion neu entfacht. Viele Notaufnahmen und auch Rettungsdienste klagen über zu hohes Arbeitsaufkommen, Personalmangel und Fehlsteuerung von Patienten sowie die veraltete Technik.
Nicht immer ist es angezeigt, die Notfallnummer 112 zu wählen: vielmehr sollte häufiger der kassenärztliche Notdienst unter 116117 kontiert werden.