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Wer pflegebedürftige Angehörige in eine Pflegeeinrichtung bringen muss, tut sich ohnehin oft schwer mit dieser Entscheidung. Doch zu den familiären Sorgen kommen dann erhebliche Finanzielle dazu. Denn die Eigenanteile, die die Pflegebedürftigen zahlen müssen, steigen immer weiter an.
Die aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts besagen, dass die Eigenanteile allein im ersten Halbjahr 2023 um 8 % gestiegen sind, nachdem sie von 2021 bis 2022 bereits um ein Viertel mehr geworden waren. Im Durchschnitt lagen bundesweit die Eigenanteile bei rund EUR 2.600,00 monatlich, während es im vergangenen Jahr noch unter EUR 2.500,00 waren.
Als Gründe dafür werden viele verschiedene Faktoren genannt: vor allem die Lohnerhöhung der Pflegekräfte, aber auch die allgemeinen Preissteigerungen, so die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann.
Mit den Eigenanteilen werden verschiedene Kosten gedeckt, wie pflegerische Versorgung im Heim, Unterkunft und Verpflegung, Investitionen des Pflegeheimes und die Ausbildung der Pflegekräfte.
Die letzte schwarz-rote Bundesregierung hatte mit dem Gesundheitsversorgungsweiter-entwicklungsgesetz die Zuschüsse für die pflegerische Versorgung im Heim beschlossen: fünf Prozent im ersten Jahr, 25 % im Zweiten und 45 % im dritten Jahr. Ab dem 4. Jahr müssen 70 % gestemmt werden. Dadurch wurden die Ausbildungskosten aus den Eigenanteilen herausgenommen. Aber auch die Investitionskosten müssten herausgerechnet werden, so wird verlangt.
Die Forderung heißt ganz klar: soziale Pflegevollversicherung. Diese soll alle stationären und ambulanten Kosten übernehmen. Das Bündnis, welches diese Forderung stellt, besteht unter anderem aus Paritätischem Gesamtverband, AWO und der Gewerkschaft Verdi.
Unter anderem wird hier als Grund genannt, dass man derzeit Pflegebedürftige und Beschäftigte gegeneinander ausspiele, indem klar gesagt wird: mehr Lohn für die Pflege heißt mehr Eigenanteil für die Pflegebedürftigen.
Eine entsprechende Umfrage zeigt ganz klar: 81 % der befragten deutschen Erwachsenen spricht sich für eine solche gesetzliche Versicherung aus, die alle Kosten übernimmt. Lediglich 6 % der Befragten halten die Eigenanteile für angemessen, wobei viele nicht wissen, wie hoch die Kosten sind. Rund drei Viertel der Befragten gehen davon aus, dass die monatlichen Kosten EUR 2.500,00 nicht übersteigen.