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Kompetenzen im Umgang mit geistig und körperlich behinderter Menschen - von Anfang an

Laut einem neuen Positionspapier des BHÄV, dem Bayrischen Hausärzteverband, soll die Behandlung von Menschen mit geistiger und komplexer Behinderung vermehrt im Studium und in der Ausbildung angehender Mediziner zur Anwendung kommen.

Jede Ärztin und jeder Arzt werden im Verlauf ihrer beruflichen Laufbahn mit geistig und oft körperlich schwerstbehinderten Patienten konfrontiert, sodass eine frühzeitige und komplexe Ausbildung im Umgang mit dieser Personengruppe unerlässlich ist.

Medizinstudierende sollten von Beginn ihrer Ausbildung an Kompetenzen erwerben, um diesen Aufgaben gerecht werden zu können.

Die Notwendigkeit inklusiver Medizin

Besonders deutlich zeigt sich eine Notwendigkeit in diesem Bereich, wenn Patienten mit Behinderungen - egal ob geistig oder körperlich - in Krankenhäusern aufgenommen werden müssen. Für die zu Behandelnden kann diese Extremsituation als äußerst "bedrohlich" und beängstigend empfunden werden.

Neben den typischen krankheitsbedingten Symptomen kommen nun eventuelle Schmerzen hinzu, die nicht einzuordnen sind, sie sind von fremden Menschen umgeben und auch das krankenhaustypische Ambiente kann zu Ängsten und Verunsicherungen führen.

Überforderte Krankenhausmitarbeiter - Komplikationen sind vorprogrammiert

In vielen Krankenhäusern stehen allerdings nur wenige Mitarbeiter zur Verfügung, die im Umgang mit diesen besonderen Patienten versiert sind. Ein Mangel an behinderungsspezifischer Kenntnisse führt nicht selten zu Missverständnissen und Fehleinschätzungen im hektischen Krankenhausalltag und infolgedessen zu Beeinträchtigungen im Behandlungserfolg.

Bereiche, die schon in der Ausbildung gefördert werden sollen

Die Kommunikation mit Menschen mit Intelligenzminderung und die Schmerzerkennung, wenn der Patient nicht ausdrücken kann, was ihm fehlt, müssen ebenso geschult werden, wie die Recherchekompetenzen bei seltenen Symptomen. Auch das Wissen zu sozialrechtlichen Situationen und Basiskenntnisse über medizinische Versorgung in den Versorgungs- und Betreuungsunterkünften der betroffenen Patienten ist unerlässlich und der Abbau von Berührungsängsten sollte in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben.

Die Notwendigkeit zur besseren Ausbildung in der inklusiven Medizin zusammengefasst

Das Positionspapier des Bayerischen Hausärzteverbandes betont die Notwendigkeit einer umfassenden Ausbildung angehender Mediziner im Umgang mit geistig und körperlich behinderten Menschen. Die Präsenz dieser Patientengruppe im medizinischen Alltag erfordert frühzeitige Kompetenzerweiterung bereits während des Studiums.

Eine Aufnahme von Patienten mit Behinderungen in Krankenhäusern kann für diese äußerst beängstigend sein, da sie mit ungewohnten Umgebungen und Personen konfrontiert sind. Die unzureichende Vorbereitung von Krankenhausmitarbeitern auf den Umgang mit dieser speziellen Patientengruppe führt häufig zu Missverständnissen und beeinträchtigt den Behandlungserfolg.

Eine ganzheitliche Ausbildung im Umgang mit Menschen mit Behinderungen ist daher unabdingbar. Dies umfasst unter anderem die Schulung der Kommunikationsfähigkeiten, die Schmerzerkennung bei Patienten, die nicht verbal kommunizieren können, sowie das Wissen über sozialrechtliche Fragen und medizinische Versorgungsstrukturen. Der Abbau von Berührungsängsten spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.



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