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Die zweite Tarifrunde im Streit um das Gehalt der medizinischen Fachangestellten ist am 16.11.2023 ergebnislos verlaufen. Die Präsidentin und Verhandlungsführerin des Verbandes medizinischer Fachberufe hat die Verhandlungen als „ausgesprochen schwierig“ bezeichnet.
So hat die Präsidentin mitgeteilt, dass die Angebote der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der medizinischen Fachangestellten und die Forderungen des VMF noch sehr weit auseinanderliegen. Die Bereitschaft, höhere Gehälter zu zahlen, liegt derzeit nahezu null.
Da die niedergelassenen Ärzte seit Jahren unterfinanziert seien, sei die Position sogar nachvollziehbar, so die Präsidentin des VMF, Hannelore König. Dennoch ist es wichtig, dass die medizinischen Fachangestellten höhere und faire Gehälter bekommen.
Gefordert werden Gehälter von deutlich über EUR 14,00, die an die EUR 17,00 heranreichen sollten. Darüber hinaus steht der Reallohnverlust im Raum, für den es eine Inflationsausgleichsprämie geben soll und eine Erhöhung der Sonderzahlungen.
Die Agentur für Arbeit mahnt an, dass bei den medizinischen Fachangestellten die Engpassbewertung schon bei vier von sechs Kriterien „rot“ anzeigt. Die Relation von freien Stellen und Arbeitssuchenden wird immer schlechter. Bei der Entwicklung der Gehälter muss deshalb ein deutliches Zeichen gesetzt werden. Ansonsten droht in der ambulanten medizinischen Versorgung der Kollaps, weil immer mehr Fachangestellte den Beruf verlassen.
Der Mindestlohn, den man für ungelernte Tätigkeiten bekommen, steigt demnächst auf EUR 12,41. Das Lohnabstandsgebot ist damit nicht mehr eingehalten. Der gesetzliche Mindestlohn für qualifizierte Pflegehilfskräfte mit einjähriger Ausbildung steigt ab Mai 2024 auf EUR 16,50. Dann kann man den medizinischen Fachangestellten mit dreijähriger Ausbildung und Prüfung vor der Ärztekammer nicht erklären, warum sie weniger verdienen sollen.