cookie_icon von 1a-Ärztevermittlung Menu
Header-Logo

Die Phasen des Sterbens erkennen - Modelle der palliativen Medizin

Die letzte Phase des Lebens ist so individuell wie die gesamte Lebensgeschichte eines jeden Menschen - egal, ob es sich um noch um Monate, Wochen, Tage oder nur noch Stunden handelt.

Dennoch hat die Medizin eine Reihe von Modellen und Phasen identifizieren können, die dazu beitragen, dass eine optimale Versorgung sichergestellt werden kann, um Betroffenen einen würdigen und selbstbestimmten Abschied zu ermöglichen.

Die Unterscheidung der einzelnen Phasen des Sterbens

Eines dieser Modelle in der Palliativmedizin unterteilt den Verlauf des Sterbevorgangs in vier Phasen:

  • Rehabilitationsphase
  • Präterminalphase
  • Terminalphase
  • Finalphase

Diese Phasen unterscheiden sich nicht nur durch ihre jeweilige zeitliche Nähe zum Lebensende, sondern auch durch das Ausmaß der gesellschaftlichen Teilhabe des Betroffenen.

Besonders der Übergang in die Finalphase, also die letzten Stunden vor dem Tod, erfordert von den Ärzten einen geschulten Blick, umfassende Erfahrung und ein sensibles Kommunikationsvermögen.

Die Finalphase ist nicht messbar - individuell, wie der Patient selbst

Auch, wenn die Finalphase von Patient zu Patient variiert und die Dauer dieser Phase nicht definierbar ist, so manifestiert sie sich jedoch durch verschiedene Anzeichen wie eine veränderte Atmung, reduzierte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, Verfärbungen von Extremitäten und auch durch ein ausgeprägtes Mund-Nasendreieck. Ebenso gehört eine verringerte Urinausscheidung zu den Symptomen.

Die Identifizierung und das Verständnis dieser Phase erfordern einen engen Patientenbezug innerhalb des Teams von Ärzten und Pflegekräften.

Erfahrung und Intuition der Betreuenden sind unerlässlich

Kliniker nutzen eine Kombination aus klinischen und nicht klinischen Anzeichen sowie ihre Intuition und Erfahrung, um festzustellen, dass ein Patient im Sterben liegt. Die Kommunikation innerhalb des Teams und auch die kulturellen Faktoren der Einrichtung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Erkennung des Sterbeprozesses.

Fehlinterpretation und seine Folgen

Das zu späte Erkennen der Finalphase birgt primär Risiken für den Abschied. Wichtige Gespräche zwischen Patienten und ihren Angehörigen können möglicherweise nicht mehr geführt werden. Angehörige möchten sich häufig noch von ihrem geliebten Menschen verabschieden und in den letzten Stunden bei ihm sein. Das Lebensende ist ein einzigartiger Prozess, der nicht wiederholt werden kann.

Daher ist es eine ärztliche Aufgabe, diesen Prozess bestmöglich und individuell gemeinsam mit den Patienten zu gestalten. Alles, was auf diesem letzten Lebensweg geschieht, wird den Angehörigen lebenslang in Erinnerung bleiben.



© 2024 1a-Ärztevermittlung GmbH