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Künstliche Intelligenz findet zunehmende Anwendung in der Medizin und wirft immer wieder ethische Fragen auf. Der 7. saarländische Ethiktag in Saarbrücken rückte genau diese Thematik in den Fokus.
Welche Entscheidungsbefugnisse dürfen der Künstlichen Intelligenz eingeräumt werden? Kann und darf KI eigenständige Entscheidungen treffen? Ist eine "Maschine" befähigt zu entscheiden, welcher Patient zum Beispiel operiert wird und welcher nicht? Und wenn ja, wer wird bei Fehlentscheidungen zur Verantwortung gezogen?
Ebenso standen Fragen auf der Agenda, wie der Einsatz Künstlicher Intelligenz Einfluss auf die Patientenautonomie haben kann und welchem Wandel das Patienten-Ärzte-Verhältnis damit unterworfen wird. Diese und andere Fragestellungen standen beim diesjährigen Ethiktag im Mittelpunkt und verdeutlichten die Herausforderungen, die Künstliche Intelligenz mit sich bringt.
Etwa 200 Teilnehmer, darunter Ärzte, Pflegekräfte und Themainteressierte nahmen an der Veranstaltung teil, die unter dem Motto "Mensch - Maschine - Moral" abgehalten wurde. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung stand unter anderem der Vortrag von Frau Professor Karen Joisten, einer Expertin für Technikethik und Professorin für Philosophie an der TU Kaiserslautern.
Es gehe nicht um eine Verteuflung der Technologie, sondern vielmehr um das Verständnis der Maschinen und Programme an sich und um die bewusste Entscheidung darüber, wo und, wie sie eingesetzt werden, wie bei Operationen, die durch Robotern durchgeführt werden.
Auch wenn der "digitale Zwilling" noch eine Zukunftsvision ist, so steht er kurz vor der Realisierung. Diese Technologie ist in der Lage auf Basis vorliegender Kranken- bzw. Gesundheitsdaten eine digitale Kopie eines Patienten zu erstellen.
Ziel ist es hier aufgrund der verwendeten Daten drohende Krankheiten frühzeitig vorherzusagen und somit zeitnah medizinisch reagieren zu können, "bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist". Auf der anderen Seite steht dem jedoch die Überwachung von Patienten gegenüber und eine mögliche Maßregelung und "Einmischung" in seine Verhaltensgewohnheiten.
Hier gilt es für Ethiker und Ärzte das Für und Wider abzuwägen und eine Lösung dieser offenen Fragen zu finden.
Bei dem Ethiktag handelt es sich um eine jährliche Fortbildungsveranstaltung für Mediziner, Pflegepersonal und Personen, die sich für ethische Fragen im Gesundheitswesen interessieren. Mit Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen mit betroffenen Patienten, Ärzten und Philosophen wurden am 24.02.2024 die Chancen und Risiken gegeneinander aufgewogen und diskutiert.