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Medizinermangel in Deutschland durch lange Wartezeiten für Zulassungen ausländischer Kollegen?

Deutschland fehlt es an Medizinern. Das ist eine Tatsache. Diese Lücke könnte allerdings relativ schnell geschlossen werden, denn mehr als 15.000 Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland warten auf eine Zulassung.

Der Anerkennungsprozess gestaltet sich als besonders langwierig, kommen die Kollegen nicht aus der EU.

Der Weg der Anträge

Die Einreichung der Anträge erfolgt über die Landesprüfungsämter, die die Unterlagen auf Vollständigkeit prüfen und an die GfG, die Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe, weiterleiten. Hier wird dann geprüft, ob der vorliegende Abschluss den deutschen Vorgaben entspricht. Also, ob er als gleichwertig anzusehen ist. Ist dies der Fall, bekommt der Antragsteller seine Approbation.

Leider ist dieser reibungslose Ablauf eine Ausnahme. In den meisten Fällen entscheidet die GfG anders und stellt Abweichungen von benötigten und in Deutschland anerkannten Voraussetzungen fest. In solchen Fällen müssen sich die antragstellenden Mediziner aus dem Ausland einer sogenannten Kenntnis- und Fachsprachprüfung unterziehen. Und das kann sich zu einem langen Prozedere entwickeln.

Wie Kenntnis- und Fachsprachprüfung begründet werden

In Bezug auf die Prüfungsprozedur ausländischer Ärztinnen und Ärzte erklärt Frank Roßner, Präsident des zuständigen Landesverwaltungsamtes Thüringen, dass eine sorgfältige Prüfung für den Zugang zu diesen sensiblen Berufen von großer Bedeutung sind und die vorliegenden Qualifikationen den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürgern gerecht werden muss. Er betont ebenfalls, dass eine nachlässige Prüfung von Kenntnis und Fachsprache den ausländischen Fachkräften eher zum Nachteil werden könnte.

Die Wartezeiten werden immer länger

Bis eine Approbation für ausländische Mediziner erteilt werden kann, können schon mal 24 Monate ins Land ziehen. Unterlagen müssen übersetzt werden, sind teilweise nicht vollständig und immer mehr Ärzte möchten in Deutschland tätig werden, was die Zahl der zu bearbeitenden Anträge in die Höhe treibt.

Waren es im Jahr 2021 noch knapp 6.400 Mediziner, die eine Approbation beantragt haben, so waren es 2022 schon 7.400. Und aktuell strömen immer mehr medizinische Fachkräfte nach Deutschland, vorrangig aus der Ukraine und der Türkei.

Die Gutachtenstelle für Gesundheitswesen ist diesem Ansturm nicht mehr gewachsen und versucht diesen langen Wartezeiten mit der Einstellung neuer Mitarbeiter entgegenzuwirken.

Finanznöte und ablaufende Aufenthaltsbewilligungen

Es bleibt zu hoffen, dass sich die Wartedauer auf die erteilte Approbation zeitnah verbessert. Nicht nur, dass der Ärztemangel in Deutschland Praxen und Kliniken vor großen Herausforderungen stellt; die Situation ist auch für die antragstellenden Ärzte belastend und kann existenzgefährdende Formen annehmen. Sie kämpfen nicht selten gegen eine finanzielle Schieflage, da sie nicht arbeiten können. Obendrein hängt ihnen oftmals die "Zeit im Nacken", weil ihre Aufenthaltsbewilligungen ablaufen.



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