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Eine neue Richtlinie zur Personalausstattung in Krankenhäusern der Psychiatrie und Psychosomatik stößt auf Kritik der betroffenen Häuser.
Die neue Richtlinie, die die Personalausstattungen in Kliniken der Psychiatrie und Psychosomatik regeln soll, stößt auf massive Kritik der betroffenen Krankenhäuser. Das Psychiatrie-Barometer des Deutschen Krankenhausinstitutes zeigt dies deutlich. Dabei handelt es sich um eine Repräsentativbefragung der betroffenen Fachabteilungen und Kliniken.
Verbindliche Mindestvorgaben für die Ausstattung der stationären Einrichtungen mit entsprechend ausgebildetem therapeutischem Personal waren der hauptsächliche Inhalt. Damit soll erreicht werden, dass die Behandlung leitliniengetreu durchgeführt wird und evidenzbasiert erfolgen kann. Die Vorgaben gelten bereits seit dem 1.1.2020, wobei aber eine Unterversorgung zunächst noch nicht mit finanziellen Strafen geahndet wird.
82% der befragten Kliniken halten diese Maßgaben jedoch für einen Rückschritt. Die Begründung: eine qualitative und quantitative Verbesserung der Personalausstattung ist damit nicht zu erreichen. Wegen der Richtlinie werde das Personal nicht mehr dort eingesetzt, wo es dringend benötigt wird, sondern dort, wo es nachgewiesener Maßen eingesetzt werden muss.
Nicht einmal die Hälfte aller befragten Kliniken gab an, die geforderten Mindestvorgaben beim Personal tatsächlich umsetzen zu können. Die andere Hälfte geht davon aus, dass sie die Mindestzahlen des Personals nur teilweise erreichen könne.
Und schließlich gibt es noch um die 10% der Kliniken, die angeben, dass sie die Vorgaben gar nicht erreichen können.
Die Nichtumsetzbarkeit hat ihre Ursache Angaben zufolge darin, dass es in der stationären Psychiatrie ein massives Stellenbesetzungsproblem gibt. Fast drei Viertel der Kliniken hat Probleme, offene Stellen im Bereich der Pflege zu besetzen. Im ärztlichen Dienst steigt diese Zahl sogar auf 80%.
Circa vier Vollzeitstellen sind dort jeweils nicht zu besetzen. Fünfeinhalb Monate bleibt dies in der Regel so. Arztstellen in der Psychosomatik sind davon noch mehr betroffen wie solche in der Psychiatrie.
An der Befragung beteiligt haben sich ca. 95 Einrichtungen.