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Fortsetzung des Protests? - Ärzteverband droht mit weiteren Praxisschließungen

Vor dem Jahreswechsel machten niedergelassene Ärztinnen und Ärzte ihrem Unmut Luft. Unzureichende Finanzierungen und übermäßige Bürokratie haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Wird gegen die Beweggründe nichts getan, drohen weitere temporäre Praxisschließungen im Jahr 2024.

Ärzte greifen zu drastischen Maßnahmen - mit Druck für bessere Bedingungen

Der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, der Virchowbund, plant, den Druck für bessere Arbeitsbedingungen aufrechtzuerhalten und droht mit weiteren und längeren Praxisschließungen zu Beginn des neuen Jahres 2024.

Nach der dreitägigen Protestaktion "zwischen den Jahren", stehen die Praxen ihren Patienten seit dem 02.01.2024 wieder zur Verfügung. Ob es zu weiteren Aktionen seitens der Praxen kommt, wird sich wohl am 09.01.2024 herauskristallisieren. An diesem Datum findet ein Gipfeltreffen mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD statt. Sollten bei diesem Treffen keine positiven Wendungen zu Gunsten der Mediziner ersichtlich werden, so behält sich der Virchowbund weitere Maßnahmen vor. Im Gespräch sind hier Schließungen von Praxen, die sich über eine ganz Woche erstrecken sollen.

Patientenschützer und Krankenkassen kritisieren das Vorhaben

Die Ankündigung weiterer geplanter Maßnahmen wird von Krankenkassen und Patientenschützer stark kritisiert. Natürlich sei der Protest verständlich und auch legitim, sollte allerdings nicht auf den Schultern von Patienten ausgetragen werden. Der Personenkreis der Behandlungsbedürftigen wird bei weiteren Protestaktionen doppelt in Mitleidenschaft gezogen.

Nicht nur, dass sie in diesem Zeitraum auf notwendige Betreuung verzichten müssen, sondern auch, weil sie weiterhin zur "Kasse gebeten werden". Sie zahlen ihre Beiträge in die Krankenversicherungen, ohne dafür eine Behandlung in Anspruch nehmen zu können.

Auch wenn für eine Notfallversorgung gesorgt würde, so könne diese Aktion weder als fair noch als angemessen angesehen werden, betont der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen.

"Praxis in Not" - Kampagne und Forderungen

Die Schließungen von Hausarztpraxen zwischen Weihnachten und Neujahr war ein Teil der Kampagne "Praxis in Not" und sollte unter anderem auf die Überlastungen von Praxen und die übermäßigen Bürokratie aufmerksam machen. Zu den Forderungen zählen ebenso die Wiedereinführung von Honorierungen für die Aufnahme neuer Patienten und die Abschaffung der Budgets mit Höchstsummen für Honorare.

Vorwürfe gegen Karl Lauterbach

Auch wenn der Bundesgesundheitsminister Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für Hausärzte in Aussicht gestellt hat, so wurden Forderungen nach mehr Geld abgewiesen. Es bleibt also abzuwarten, zu welchen Ergebnissen der geplante Gipfel am 09.01.2024 führen wird und ob, mit weiteren Protestaktionen der Mediziner zu rechnen ist.



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