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Der Mangel an Organspenden kostet alljährlich vielen Menschen das Leben, welches gerettet werden könnte. Warum jemand keinen Organspenderausweis besitzt, hat unterschiedliche Gründe - oft ist es jedoch die Sorglosigkeit, sich über dieses Thema keine Gedanken gemacht zu haben.
Nun soll der Bundestag entscheiden, ob es in Deutschland eine Reform der Organspende geben soll. Endlich, sagen Befürworter der Widerspruchsregelung. Gesundheitsminister Spahn hat deshalb bei den Entscheidern für die Lösung geworben. Das Schreiben richtet sich an die Abgeordneten, die noch unentschlossen sind, wie sie stimmen werden. Das sollen rund 200 sein.
In anderen Staaten ist die Widerspruchslösung längst Usus; Spanien beispielsweise oder Kroatien. Viele Länder können als Vorbild gelten, denn dort gilt die Organspende längst nicht als "rühmliche Ausnahme", wie dies in Deutschland der Fall ist.
Die Neureglung, die in den nächsten Tagen im Bundestag auf den Tisch kommt, sieht vor, dass jeder, der gegen eine Organspende ist, dies zu Lebzeiten dokumentieren muss. Hat er dies nicht getan, ist eine Organspende bei Hirntod erlaubt.
Gegenwind zu dieser Lösung kommt von einer Gruppe um die Chefin der Grünen, Annalena Baerbock, die dafür stimmen wollen, dass auch weiterhin zu Lebzeiten eine besondere Zustimmung unterzeichnet werden muss, damit Organentnahmen möglich sind. Zwar sollen die Bürger verstärkt auf diese Möglichkeit angesprochen werden, aber das wird, so Spahn, nicht ausreichen. Schließlich ist die Zahl der Organspenden derzeit auf einem Tiefstpunkt.
Vor allem die Kirchen stemmen sich gegen die wichtige Entscheidung, die vielen Menschen das Leben retten würde. Sie argumentieren, dass der Staat "tief in den Kernbereich der menschlichen Existenz und Würde" eingreifen würde. Organspende soll ein Akt der Nächstenliebe bleiben. Außerdem wäre dies ein Widerspruch zum deutschen Medizinrecht, bei dem jeder Eingriff der Zustimmung des Patienten bedürfe.