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Bundessozialgericht: Probleme mit Zeitarbeitern im Krankenhaus?

Aufgrund des Personalmangels steigt in Krankenhäusern der Anteil derjenigen, die als Honorarkräfte oder Zeitarbeiter tätig sind. Die angestellten Kollegen sind darüber meist nicht erfreut.

Das Bundessozialgesetz soll den Markt deutlich verändern

Beispielsweise zeigt das Beispiel des Klinikums Region Hannover GmbH, dass die Quote der Zeitarbeiter in den letzten Jahren gestiegen ist; etwa 120 volle Arbeitskräfte waren auf diese Art und Weise im Klinikum beschäftigt, weiß die Geschäftsführerin für Finanzen und Infrastruktur zu berichten.

Doch sie weiß auch, dass die kein guter Zustand ist: weder für die angestellten Ärzte und Pflegekräfte, noch für das Krankenhaus. Denn die neuen Kollegen kennen weder die Abläufe noch die Interna des Hauses. Ergo müssen die Angestellten immer wieder neuen Kollegen helfend unter die Arme greifen, was nicht gerade eine zeitsparende Hilfe verspricht. Kaum ist "der Neue" eingearbeitet, zieht er weiter, und es wird abermals ein frischer Zeitarbeiter eingestellt. Zudem kritisiert die Geschäftsführerin, dass die Zeitarbeitsfirmen teilweise diktieren, zu welchen Zeiten die Leiharbeiter eingesetzt werden dürfen.

Das Urteil zieht nach sich, dass Honorarärzte, die in einem Krankenhaus tätig sind, nicht mehr als Selbstständige anzusehen sind, sondern als Beschäftigte des Krankenhauses, und unterliegen damit der Sozialversicherungspflicht, da die Ärzte weisungsgebunden in eine Arbeitsorganisation eingegliedert sind. Damit ist die Attraktivität für die Ärzteschaft deutlich gesunken, und es wird weiterhin der Mangel an Medizinern in den Krankenhäusern unterstützt. Für die Krankenhäuser wird es dadurch teurer, betont der Bundesverband der Honorarärzte. Denn die fraglichen Kräfte werden in Zukunft als Zeitarbeiter beschäftigt. Damit muss das Krankenhaus nicht mehr nur die Honorare aufbringen, sondern auch einen guten Teil der Lohnnebenkosten, die die Zeitarbeitsfirma aufschlagen wird.

Zudem werden Vertretungsärzte teurer, da auch noch Urlaubsansprüche und Lohnfortzahlungsansprüche bei Krankheit getragen werden müssen.

Mehr Zeitarbeit wird drohen

Das System wird sich mehr und mehr in Richtung der Zeitarbeit verschieben, so befürchten Experten. Potential sieht man in neuen Formen, wie vielleicht Zusammenschlüssen zu Genossenschaften oder Ähnlichem. Dann kann das Krankenhaus einen externen Dienstleister beauftragen, und keine Einzelperson.

Um entgegenzusteuern hat beispielsweise das Klinikum Hannover begonnen, eine eigene Zeitarbeitsfirma aufzubauen, sodass kurzfristig Fachkräfte bei Mangel eingesetzt werden können. Dieses "MobilTeam" erfüllt sozusagen die Aufgaben von Zeitarbeitskräften, ist aber besser in das Klinikum involviert und nicht fremd. Derzeit sind 20 Mitarbeiter dabei; es soll eine Ausweitung auf 100 erfolgen.

Damit vor allem Pflegekräfte gern arbeiten und deshalb auch dem Arbeitgeber treu bleiben, will man Erleichterungen schaffen. So beispielsweise mit Hilfe von Digitalisierung die Dokumentationsaufgaben senken.



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