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Mit Stofftieren gegen die Angst: Wie die Teddyklinik Göttingen Kindern spielerisch den Arztbesuch näherbringt

An der Universitätsmedizin Göttingen läuft derzeit ein außergewöhnliches Projekt: die Teddyklinik. Eine Woche lang kümmern sich Medizinstudierende und Auszubildende verschiedener Gesundheitsberufe um die plüschigen Begleiter ihrer kleinen Gäste. Nicht echte Patienten stehen hier im Mittelpunkt, sondern die geliebten Kuscheltiere - liebevoll "Plüschpatienten" genannt.

Die Aktion soll Kindern auf spielerische Weise die Angst vor Arztbesuchen nehmen und ihnen ganz ohne Druck und mit viel Einfühlungsvermögen zeigen, wie eine medizinische Untersuchung abläuft.

Wenn Kinder zu Eltern ihrer Kuscheltiere werden

Das Konzept der Teddyklinik basiert auf Rollenspiel: Die Kinder übernehmen die Rolle der besorgten Eltern ihrer Stofftiere, die mit verschiedenen "Beschwerden" zur Behandlung gebracht werden. Gemeinsam mit den Teddy-Ärztinnen und -Ärzten durchlaufen sie alle Stationen eines echten Krankenhausbesuchs - vom Empfang über das Wartezimmer bis hin zu Diagnostik, Behandlung und sogar einem OP-Bereich.

Auf diese Weise lernen sie den Ablauf einer medizinischen Versorgung kennen. Sie erleben, dass Untersuchungen wie Röntgen oder das Setzen von Verbänden nicht beängstigend sind, sondern helfen, wieder gesund zu werden.

Über zwei Jahrzehnte kindgerechte Medizinvermittlung

Die Teddyklinik ist längst eine feste Institution in Göttingen. Seit 2002 wird das Teddybär Krankenhaus regelmäßig von der Universitätsmedizin organisiert und ist ein beliebter Bestandteil der Gesundheitsaufklärung.

Die Idee ist einfach, aber nachhaltig: Wenn Kinder medizinische Abläufe früh kennenlernen, verlieren sie schneller die Angst vor ihnen. Sie verstehen, dass Ärztinnen und Ärzte helfen wollen - und das stärkt ihr Vertrauen und Selbstbewusstsein im Umgang mit medizinischen Situationen.

Dabei wird nichts dem Zufall überlassen: Spritzen, Verbände, OP-Material - alles wird kindgerecht erklärt und spielerisch erlebbar gemacht. Sogar ein Röntgengerät kommt zum Einsatz, natürlich speziell für die Stofftiere.

Zahngesundheit verständlich und unterhaltsam

Ein weiteres Highlight der Teddyklinik ist der zahnärztliche Dienst des Gesundheitsamts. Hier dreht sich alles um das Thema Zahngesundheit.

Die Kinder lernen, wie man Zähne untersucht - im Rahmen dieser Aktion selbstverständlich an ihren Kuscheltieren. So entsteht ein erster positiver Kontakt zur Zahnpflege, frei von Angst oder unangenehmen Erfahrungen.

Das frühzeitige Erlernen richtiger Zahnpflegegewohnheiten ist entscheidend für die spätere Zahngesundheit. In der Teddyklinik gelingt diese Vermittlung spielerisch und ohne erhobenen Zeigefinger.

Offene Türen für alle kleinen Besucher

Während der Aktionswoche ist die Teddyklinik täglich von 15:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Besuch ist kostenfrei.

Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie medizinisches Wissen kindgerecht und angstfrei vermittelt werden kann. Es schafft eine positive Verbindung zwischen Kindern und medizinischen Abläufen - mit viel Fantasie, Empathie und Engagement.

Doch nicht nur die Kinder profitieren davon: Auch die angehenden Medizinerinnen und Mediziner sammeln wertvolle Erfahrungen im Umgang mit jungen Patientinnen und Patienten - oder vielmehr deren flauschigen Stellvertretern.