Im Jahr 2024 erreichte die Zahl der Stammzellenspenden in Deutschland einen neuen Höchststand. Nach Angaben des Zentralen Knochenmarkspenderregisters Deutschland (ZKRD) spendeten insgesamt 8.349 Personen ihre Stammzellen. Damit verzeichnete das Register so viele Spenden wie noch nie zuvor seit seiner Gründung im Jahr 1992.
Die Spende von Stammzellen ermöglicht schwer erkrankten Menschen weltweit - insbesondere Patienten mit Blutkrebs wie Leukämie oder Lymphomen - oft die einzige realistische Chance auf Heilung. Eine Transplantation gesunder Blutstammzellen kann das erkrankte Knochenmark ersetzen und damit das Leben der Betroffenen retten.
Laut dem Zentralen Knochenmarkspenderregister Deutschland (ZKRD) stammte im Jahr 2024 rund ein Drittel aller weltweit durchgeführten Stammzellentnahmen von deutschen Spendern. Diese Zahl verdeutlicht nicht nur die hohe Spendenbereitschaft innerhalb der deutschen Bevölkerung, sondern auch die Bedeutung Deutschlands im internationalen Kampf gegen Blutkrebserkrankungen.
Rund 74 Prozent der entnommenen Stammzellpräparate wurden an Empfänger im Ausland vermittelt, während 26 Prozent national verwendet wurden. Dieser hohe "Exportanteil" unterstreicht die globale Relevanz deutscher Spender für die weltweite Versorgung von Patienten.
Viele Länder verfügen nicht über ausreichend registrierte potenzielle Spender oder haben aufgrund genetischer Besonderheiten geringere Chancen, passende Stammzellspender innerhalb der eigenen Bevölkerung zu finden. Hier kommt Deutschland mit seinem breiten Spenderpool und der hohen Typisierungsqualität ins Spiel.
Das ZKRD mit Sitz in Ulm betreibt das größte nationale Stammzellspenderregister weltweit. Mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland sind dort als potenzielle Spender registriert. Die zentrale Aufgabe des Registers besteht darin, Spenderprofile mit den anonymisierten Daten von Patienten abzugleichen, die eine Stammzelltransplantation benötigen.
Durch die internationale Zusammenarbeit mit über 100 Ländern weltweit kann das ZKRD lebensrettende Präparate schnell dorthin vermitteln, wo sie dringend gebraucht werden. Deutschland spielt somit eine entscheidende Rolle im globalen Netzwerk der Stammzelltransplantationen ein.
Der Abgleich erfolgt über eine umfangreiche Datenbank, in der sämtliche typisierten Spender in Deutschland erfasst sind. Dadurch können geeignete Spender möglichst schnell identifiziert werden. Etwa 60 Beschäftigte sind am Standort Ulm mit der Koordination der weltweiten Suchanfragen betraut. Dabei steht dem ZKRD nicht nur der Zugriff auf nationale Daten zur Verfügung - durch die globale Vernetzung ist auch ein Abgleich mit internationalen Spenderdatenbanken möglich.
Die Entwicklung unterstreicht die hohe Bereitschaft in Deutschland, durch eine Stammzellspende schwerkranken Menschen zu helfen. Gleichzeitig zeigt sie die Relevanz des ZKRD als international vernetztes Zentrum für die Organisation und Vermittlung von Stammzellspenden.
Mit dem neuen Spendenrekord setzt Deutschland ein starkes Zeichen der Solidarität und trägt maßgeblich zur Versorgung von Patienten weltweit bei.