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Kampf gegen Krankheiten - Forschungsansätze von Prof. Seeberger

Der Chemiker Prof. Peter Seeberger konzentriert seine Forschung auf den Kampf gegen Krankheiten wie Malaria und Krebs sowie gegen Krankenhauskeime. Mit innovativen Ansätzen wie der Verwendung von Zuckermolekülen zur Entwicklung neuer Impfstoffe und der Beschleunigung der Herstellung von Malariawirkstoffen will er kostengünstigere und wirksamere Behandlungsmethoden entwickeln.

Seine Arbeit zielt darauf ab, die Bedrohung durch antibiotikaresistente Bakterien zu verringern und die Verfügbarkeit lebenswichtiger Medikamente zu verbessern. Seine Forschung könnte somit einen entscheidenden Beitrag zur globalen Gesundheit und zur Bekämpfung schwerwiegender Krankheiten leisten.

Krankenhauskeime - eine wachsende Bedrohung

Krankenhauskeime sind eine wachsende Bedrohung, da sie zunehmend resistent gegen Antibiotika werden. Forscher schätzen, dass sie bis 2050 mehr Todesfälle verursachen könnten als Alzheimer und Krebs zusammen.

Prof. Seebergers Arbeit zielt darauf ab, diese Gefahr zu verringern, indem neue, effizientere Behandlungsmethoden entwickelt werden.

Zucker als Grundlage für Impfstoffe

Ein besonderer Fokus seiner Arbeit liegt auf der Verwendung von Zuckermolekülen zur Entwicklung von Impfstoffen gegen gefährliche Bakterien, die Krankenhausinfektionen verursachen.

Diese Zuckermoleküle, die auf den Oberflächen von Bakterien vorkommen, können chemisch nachgebaut werden, um das Immunsystem zu aktivieren und Antikörper zu produzieren. Dies könnte den Herstellungsprozess von Antibiotika, der sehr zeit- und kostenintensiv ist, erheblich vereinfachen und verbilligen.

Hoffnung im Kampf gegen Malaria: Fortschritte und Herausforderungen

Jährlich infizieren sich geschätzt 300 Millionen Menschen mit Malaria, und über 600.000 sterben an der Krankheit. Prof. Peter Seeberger unterstreicht die Bedeutung der Grundlagenforschung, betont jedoch, dass die Ergebnisse letztlich den Menschen zugutekommen müssen.

Seine Forschung konzentrierte sich zunächst auf einen Prozess mit Sauerstoff und Licht, der für die Chemie-Industrie relevant war. Es ging ihm ursprünglich nicht darum, ein Malaria-Medikament zu entwickeln.

Andere Forscher hatten bereits entdeckt, dass im Beifuß mithilfe von Licht, Chlorophyll und Sauerstoff der Wirkstoff „Artemisinin“ gebildet wird, der für die Malaria-Behandlung entscheidend ist. Dieser natürliche Prozess dauert jedoch drei Wochen. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit gelang schließlich der Durchbruch: Der Wirkstoff „Artemisinin“ kann nun äußerst effizient und kostengünstig in nur 15 Minuten hergestellt werden.

Trotz dieser technischen Errungenschaft bleibt die finanzielle Hürde ein großes Problem. Aufgrund der hohen Kosten für Malaria-Medikamente ist ein Großteil der in Afrika verkauften Medikamente gefälscht. Seeberger erkannte, dass erschwingliche Alternativen im Kampf gegen Malaria lebensrettend sein könnten, doch seine Pläne scheiterten an der notwendigen Finanzierung.

Malaria-Medikament als Krebsmittel

Aktuell untersucht Seeberger, ob der Malariawirkstoff auch gegen Krebs eingesetzt werden kann. Erste Studien mit Frauen, die an Eierstockkrebs erkrankt sind, haben interessante Ergebnisse geliefert. Weitere Forschungen testen den Wirkstoff jetzt auch bei Prostatakrebs.

Herausforderungen bei der Medikamentenentwicklung

Die hohen Kosten für die Entwicklung neuer Impfstoffe und Medikamente stellen eine erhebliche Herausforderung dar. Diese Investitionen müssen sich amortisieren, um private Gelder für die Forschung zu mobilisieren.

Seeberger fordert daher verstärkte Anstrengungen zur Entwicklung bezahlbarer Krebsmedikamente.