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Lauterbach: "Revolution" in deutschen Krankenhäusern - so soll reformiert werden

Die Bundesregierung sieht es endlich ähnlich wie die Betroffenen: die Krankenhäuser Deutschlands stehen vor dem Kollaps. Eine Großreform ist in Arbeit.

Änderungsvorschläge sind nötig

Endlich sieht man es ein: Ein Krankenhaus ist nicht zuerst ein Wirtschaftsbetrieb, sondern soll wieder mehr nach gesundheitlichen Gesichtspunkten arbeiten können. Dieses Ziel hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in Berlin vorgestellt. "Die Medizin wird wieder in den Vordergrund der Therapie gestellt und folgt nicht der Ökonomie", so versprach er.

Die gravierenden Probleme der Krankenhäuser sind Auslöser der Debatte. Eines der Hauptprobleme ist die Bezahlung der Kliniken über die Fallpauschalen. Dabei wird - egal wie aufwändig der Fall behandelt wird - immer die gleiche Bezahlung fällig.

So kommt es zum Bestreben der Kliniken, möglichst billig viele Behandlungen zu ermöglichen. Die "billige Medizin" tritt in den Vordergrund.

Das soll geändert werden

Sollten die Pläne umgesetzt werden, gibt es in Zukunft drei Kriterien, nach denen abgerechnet wird: Vorhalteleistungen, Versorgungsstufen und Leistungsgruppen. Feste Beträge sind vorgesehen für Medizintechnik, Notaufnahme und das Vorhalten von Personal.

Außerdem soll es eine Einteilung der Krankenhäuser geben in Kliniken für die Grundversorgung, zu der chirurgische Eingriffe und Notfälle zählen. Andere besitzen Regel-und Schwerpunktversorgung. Die Unikliniken werden die dritte Gruppe bilden, in der eine sogenannte Maximalversorgung angeboten wird. Die "Revolution im System", die Lauterbach plant, soll den Schwerpunkt seiner Arbeit in den nächsten Jahren bilden.

Die Begründung

Der Minister hat erkannt, dass die Menschen in ländlichen Gebieten oder auch in Stadtteilen mit weniger Versorgung die Sicherheit brauchen, in Notfällen schnell und gut versorgt zu werden. Die Krankenhäuser müssen überleben können, ohne immer mehr und billiger behandeln zu müssen. Ökonomische Aspekte sollen bei der Behandlung keine dominierende Rolle mehr spielen.

Auch der Koordinator der Regierungskommission warnt, dass es katastrophale Konsequenzen geben wird, wenn keine grundlegende Reform angeschoben wird. Die Überversorgung in einigen Bereichen und die Unterversorgung andererseits müssen gestoppt werden. Die äußerst angespannte Situation im Bereich der Kinderkliniken steht als Beispiel für die Probleme.

Er begründet dies unter anderem damit, dass es nicht die Personaldecke gebe, um fragwürdige Indikationen durchzuführen. Der ökonomische Druck führt dazu, dass viele Fachkräfte die Krankenhäuser verlassen. Viele der Babyboomer gehen demnächst in Rente, der Personalbedarf in den Kliniken ist daher hoch. Dazu kommt, dass durch das Älterwerden der Gesellschaft immer mehr Patienten zu erwarten sind.

Die Krankenhausgesellschaft fordert ein Gesamtkonzept. Dazu benötigt man einen Plan für die Finanzierungslücke, bei Betriebs-und Investitionskosten der Kliniken. Auch andere Politiker unterstützen die Pläne und wollen sich an der Umsetzung beteiligen.



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