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Eine aktuelle Aussage des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) betrifft die medizinischen Fachangestellten (MFA): Sie müssen sich darauf einstellen, dass sie keinen Coronabonus erhalten, so wie das für das Pflegepersonal auf Krankenhäusern und Heimen geplant ist.
Aufgrund einer schriftlichen Anfrage des CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Pilsinger von Ende Dezember kam es zu einer Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin des BMG, Sabine Dittmar. Darin wird betont, dass die medizinischen Fachangestellten, wie andere Fachberufe des Gesundheitswesens auch, eine nicht nur in pandemischen Notlagen wichtige Arbeit verrichteten, die zu einer guten Gesundheitsversorgung beitrügen.
Grundsätzlich könne sie nachvollziehen, so Dittmar, dass auch die MFA eine Anerkennung ihrer Leistungen in Form eines Sonderbonus verlangten. Allerdings könne nicht alles Gewünschte umgesetzt werden, da die Politik die "Stabilität des gesamten Systems" im Blick behalten müsse.
Zudem wies die Politikerin darauf hin, dass mit den Prämienregelungen für die Pflegekräfte auch nur die Krankenhäuser bedacht wären worden, die eine hohe Anzahl an Infizierte mit den Coronavirus zu versorgen hätten.
Künftig wären erneut Mittel für Prämienzahlungen an Pflegekräfte geplant. Dies sei im Koalitionsvertrag für die Jahre 2021 bis 2025 festgeschrieben worden. Noch offen sei dagegen die genaue Umsetzung. Für weitere Berufsgruppen seien derzeit keine Prämienzahlungen vorgesehen.
Dittmar verweist allerdings auf die Möglichkeit, die die Arbeitgeber hätten: So können zwischen 01.03.2021 und 31.03.2022 steuerfreie Zahlungen erfolgen. Mit dieser Zahlung können die Praxisinhaber die Leistungen der MFA anerkennen.
Die Antwort mache "fassungslos", sei "unfair und geradezu absurd", hört man daraufhin vom Verband der medizinischen Fachberufe, in Form von Chefin Hannelore König. Man zweifelt die Stabilität des Systems an, wenn der stationäre Sektor und die Pflegeeinrichtungen immer wieder bezuschusst würden, aber im Gegenzug den Beschäftigten der niedergelassenen Kollegen nicht einmal ein Dankeschön angeboten würde.
Der Verband war im Dezember für die Anliegen der MFA auf die Straße gegangen und rief nunmehr erneut zu Protesten auf. Eine Aktion gibt es am 12.01.2022 am Berliner Brandenburger Tor. Die enorme Belastung und fehlende Wertschätzung der medizinischen Fachangestellten soll dabei in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt werden.
Außerdem hat der Verband die Abgeordneten des Bundestages zu einem Austausch eingeladen. Man solle sich über die Belastung in den Arztpraxen informieren, wurden die Politiker aufgefordert.
Protestbriefe und Forderungen werden an das Bundesministerium für Gesundheit übergeben, und können danach auch online nachgelesen werden.
Die Äußerungen wurden auch von Ärzten stark kritisiert. Man hatte für die Angestellten mehrfach einen staatlichen Bonus gefordert, und die Anerkennung der Arbeit in den Praxen der in den Krankenhäusern und Altenheimen gleichzustellen. Die Differenzierung der Arbeit je nach Arbeitsplatz ist nicht nachvollziehbar.
Die uneingeschränkte Bereitschaft des Praxispersonals ist damit in Gefahr, die aber während der umfangreichen Impf-und Testkampagnen nötig wäre. Die weitere Abwanderung des knappen Personals aus den Arztpraxen sei damit zu befürchten.