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Alarmierender Anstieg von Essstörungen bei Mädchen um 50 Prozent seit 2020

Die steigende Zahl von jungen Mädchen, die an Essstörungen leiden, ist ein ernstes Anliegen, das seit dem Beginn der Corona-Pandemie immer mehr an Sichtbarkeit gewinnt. Berichten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) zufolge haben sich die Diagnosen für Mädchen im Alter von zwölf bis siebzehn Jahren von 101 auf 150 Fälle pro 10.000 Versicherten erhöht. Diese drastische Steigerung von fast 50 Prozent zwischen 2019 und 2023 ist alarmierend und erfordert dringend Aufmerksamkeit.

Zahl der Betroffenen in Deutschland

In Deutschland kämpfen schätzungsweise 460.000 Menschen mit Essstörungen, was einen Anstieg von neun Prozent in den vergangenen vier Jahren bedeutet. Die Auswertungen zeigen, dass insbesondere junge Frauen stark betroffen sind. Diese beunruhigende Entwicklung wirft Fragen auf: Was sind die Gründe für diesen Anstieg? Welche gesellschaftlichen Faktoren spielen hier eine Rolle?

Einfluss der sozialen Medien auf das Körperbild

Ein zentraler Aspekt, den Wissenschaftler und Psychologen immer wieder hervorheben, ist der Einfluss von sozialen Medien. Plattformen wie TikTok und YouTube verbreiten oft unrealistische Schönheitsideale, die hauptsächlich Mädchen und jungen Frauen Druck auferlegen, einem imaginären Ideal zu entsprechen.

Die ständigen Vergleiche mit den perfekt inszenierten Bildern können bei den Jugendlichen Unsicherheiten verursachen und letztlich zur Entstehung von Essstörungen führen. Gerade in einer Lebensphase, in der die eigene Identität noch im Fluss ist, sind viele Heranwachsende besonders anfällig für solche Einflüsse.

Schönheitsideale als Risikofaktor

Die starren Schönheitsideale, die durch die sozialen Medien propagiert werden, können als Katalysator für Essstörungen wirken. Mädchen und junge Frauen orientieren sich oft an den Bildern, die sie sehen, und vergleichen sich stark mit diesen Darstellungen. Diese Vergleiche können das Selbstbild und das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen. In extremen Fällen entwickelt sich daraus die Angst vor dem eigenen Körper, die zu ernsten Erkrankungen wie Magersucht oder Bulimie führen kann.

Therapieansätze und Behandlungsmöglichkeiten

Eine besonders besorgniserregende Beobachtung kommt aus Dresden: Hier stellen Ärzte fest, dass immer jüngere Mädchen, manche erst sieben oder acht Jahre alt, mit Essstörungen in die Arztpraxen kommen. Um diese jungen Patientinnen bestmöglich zu unterstützen, wird an alternativen Therapieansätzen gearbeitet, die eine stationäre Behandlung in den Hintergrund drängen.

Ziel ist es, therapeutische Maßnahmen im familiären Umfeld zu implementieren, wo die kleinen Patientinnen sich sicherer fühlen und eine positive Heilung fördern können. Die Experten betonen, wie wichtig es ist, diesen Mädchen eine altersgerechte Unterstützung zu bieten.

Dringender Handlungsbedarf

Die stark gestiegenen Zahlen von Essstörungen bei Mädchen mahnen zu einem verstärkten Handeln. Es ist unnötig zu betonen, wie wichtig es ist, dass Eltern, Schulen und die Gesellschaft als Ganzes sich der Herausforderungen bewusst sind, die mit dem zunehmenden Druck auf das eigene Aussehen verbunden sind.

Es muss daran gearbeitet werden, ein Umfeld zu schaffen, in dem junge Menschen sich akzeptieren und wohl in ihrer Haut fühlen - unabhängig von den starren Schönheitsidealen, die sie tagtäglich sehen.