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Versicherte befürworten stärkere Einbindung nicht ärztlichen Praxispersonals in der Gesundheitsversorgung

In der ambulanten medizinischen Versorgung übernehmen nicht ärztliche Praxismitarbeiter eine zunehmend bedeutende Rolle. Laut einer aktuellen Umfrage des GKV-Spitzenverbands sind die Versicherten offen für eine intensivere Einbindung dieser Fachkräfte.

Insbesondere in Hausarztpraxen kam es bei einem Viertel der Besuche nicht zu einem persönlichen Gespräch mit dem Hausarzt oder der Hausärztin; in diesen Fällen kümmerten sich die Praxismitarbeiter allein um die Anliegen der Patienten.

Entwicklung der Kontaktanteile in Praxen

Der Anteil der Kontakte, die ausschließlich mit nicht ärztlichem Personal in Praxen stattfanden, ist im Vergleich zur vorherigen Erhebung aus dem Jahr 2022 gesunken, als er 32 Prozent betrug. Dennoch ist der aktuelle Anteil höher als im Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, als er nur 21 Prozent betrug.

Auch in Facharztpraxen ist der Kontaktanteil mit alleinigen Praxismitarbeitern gestiegen - von 9 auf 13 Prozent.

Positive Einstellung der Versicherten

Die positive Haltung der Versicherten zu einer stärkeren Unterstützung von Ärzten durch Pflegefachkräfte spiegelt sich in den Umfrageergebnissen wider: 44 Prozent der Befragten erachten diese Unterstützung als sehr sinnvoll. Nur 7 Prozent sprechen sich dagegen aus.

Zudem halten 45 Prozent es für wichtig, dass Pflegekräfte eigenständig einen Teil der medizinischen Versorgung übernehmen dürfen. Besonders Befragte aus älteren Altersgruppen, chronisch Kranke und Bewohner ländlicher Regionen befürworten diese Kompetenzerweiterung des nicht ärztlichen Praxispersonals.

Entlastung für Ärzte und notwendige gesetzliche Veränderungen

Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Frau Stefanie Stoff-Ahnis, betont die Notwendigkeit, die Kompetenzen des nicht ärztlichen Personals schnell zu fördern und anzuerkennen, um somit zu einer Entlastung der Ärzte während der Sprechstunden beitragen zu können. Es bestehe eine klare Forderung nach gesetzlichen Regelungen, die es ermöglichen, qualifizierten Berufsgruppen geeignete medizinische Aufgaben zu übertragen.

Kooperation zwischen Haus- und Facharztpraxen verbessern

Die Umfrage zeigt außerdem, dass es in der Zusammenarbeit zwischen Haus- und Facharztpraxen Verbesserungspotenzial gibt. Nur 37 Prozent der Befragten bewerten diese Kooperation positiv, 20 Prozent negativ, während ein Drittel sie als befriedigend empfindet. Obendrein berichten 46 Prozent der Patienten, dass die Dauer zur Fertigstellung aller notwendigen Untersuchungen zu lang gewesen sei. Doppeluntersuchungen wurden von 20 Prozent erwähnt.

Stärkung der kooperativen Versorgungsformen erforderlich

Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass die Versicherten eine stärkere Rolle des nicht ärztlichen Praxispersonals in der Gesundheitsversorgung begrüßen. Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen die Notwendigkeit von gesetzgeberischen Maßnahmen zur Förderung der Kompetenzen und zur Verbesserung der Kooperation zwischen Haus- und Fachärzten. Diese Anpassungen könnten nicht nur zur Entlastung der Ärzte beitragen, sondern auch eine effizientere und patientenorientierte Versorgung ermöglichen.