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Auch im Gesundheitswesen nimmt die Technologie Fahrt auf - ist dies immer positiv?

Die Digitalisierung schreitet voran - doch nicht allen geht es schnell genug. So auch in der Medizin. Skepsis gibt es aber nach wie vor bei der Künstlichen Intelligenz.

Ärzte sehen Chance

Viele Ärzte sehen eine große Chance durch die Digitalisierung in der Medizin. Schließlich lassen sich damit sowohl die Qualität der Versorgung verbessern, als auch die Kosten im Gesundheitssystem senken. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Digitalverband Bitkom und dem Ärzteverband Hartmannbund. Allerdings äußern sich zwei Drittel der Befragten dahingehend, dass die Umstellung auf Digitalisierung nicht schnell genug geht.

Zwar geht der Ausbau der Vernetzung in diesem Bereich voran - allerdings recht langsam. Die technologischen Voraussetzungen sind weitestgehend geschaffen, denn schon im Sommer 2022 waren fast alle Hausarztpraxen und Apotheken an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen. Damit werden Kommunikation und Datenaustausch zwischen Leistungserbringern und Patienten erleichtert.

Worin besteht das Problem?

Die analoge Kommunikation ist dennoch stark verbreitet. Nur etwa 12 % der nötigen Kommunikation wird digital bestritten. Technische Fehler sind eine häufige Ursache dafür, und zum anderen die sogenannte digitale Reife. Die Kliniken bewerten diese mit 33 von 100 Punkten. Laut Befragung der Ärzteschaft sind folgende Probleme die Bremsen der Digitalisierung:

  • Komplexität des Gesundheitssystems
  • Langfristige Genehmigungsverfahren
  • Starke Regulierung des Gesundheitswesens
  • Digitalkompetenz der Patienten und Ärzteschaft fehlt oder ist gering
  • IT-Sicherheit mit hohem Aufwand
  • Strenger Datenschutz

Datenschutz, Gesundheitsschutz und Künstliche Intelligenz

Gesundheitsdaten stärker zu erschließen und zu nutzen wäre das Ziel vieler Ärzte. Denn so könnte die medizinische Versorgung verbessert werden. Der Datenschutz müsste dabei eine untergeordnete Rolle spielen, verhindert aber momentan viele Vernetzungen. Der Datenschutz sollte dem Wohl der Patienten dienen, aber dort besteht momentan eine Diskrepanz. Außerdem wird gefordert, dass das im Koalitionsvertrag geplante deutsche Gesundheitsdatennutzungsgesetz schneller kommen muss.

Die Künstliche Intelligenz braucht ebenfalls Daten, und vor allem die Richtigen. Doch die selbstlernende Technologie hat nicht nur Befürworter. Die sogenannten KI-Anwendungen können viele positive Effekte auf die Gesundheit haben. Doch das Vertrauen ist gering, wenn es um die eigene Gesundheit geht. Denn dann gehen nur noch 41 % davon aus, dass eine KI beim Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung richtige Diagnosen stellen kann.

In Deutschland darf die KI bislang keine Diagnosen stellen, sondern nur unterstützen. Die Entscheidungen bleiben Menschen vorbehalten. Die Auswertung von bildgebenden Untersuchungen beispielsweise wird jedoch seit Jahren von der KI unterstützt.

Mit mehr Klarheit über diese Möglichkeiten wird auch das Vertrauen wachsen, sind sich Experten sicher. Die Bevölkerung muss langsam herangeführt werden, damit sie dem Unbekannten vertrauen kann.

Gesetzgeber muss sich entsprechend anpassen

Gesetzliche Anforderungen müssen entsprechend angepasst werden, damit sie mit der Aufklärung der Patienten Schritt hält. Gesundheitsbezogene Apps sind häufig eine Grauzone, so die Experten. Viele Apps, die als Lifestyle-Apps vermarktet werden, sind eigentlich Medizinprodukte. Doch eine Zulassung nach der EU-Medizinprodukteverordnung haben die wenigsten Apps.



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