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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plädiert für mehr Studienplätze in Humanmedizin. Doch Studentenvertreter sagen: Es gibt zu viele Medizinstudenten. Wie kann es zu diesen gegensätzlichen Aussagen kommen? Was ist das Ziel? Wie sieht der Plan aus?
Nach Gesundheitsminister Lauterbach sieht es gefährlich aus für die medizinische Versorgung derjenigen, die aktuell kurz vor der Rente stehen. Denn in den kommenden Jahren scheiden Zehntausende Ärzte aus dem Berufsleben aus. Das Defizit kann nicht ausgeglichen werden, indem Fachpersonal aus anderen Ländern abgeworben wird, so Lauterbach in der "BamS".
Seine Schlussfolgerung: Es müssen mehr junge Menschen Medizin studieren. Doch unter den aktuellen Bedingungen der Medizinstudenten, sagt Jason Adelhoefer, Vizepräsident der Bundesvertretung der Medizinstudenten in Deutschland: Dies ist nicht möglich, da die räumlichen Grenzen bereits erreicht seien. Der 25jährige Medizinstudent der Charité gibt zu bedenken: OP-Saal und Co reichen schon jetzt kaum noch aus. Matthias Frosch, seines Zeichens Präsident des Medizinischen Fakultätentages, spricht für die medizinischen Fakultäten an deutschen Hochschulen. Er sagt: "Mir ist keine einzige Berechnung bekannt und am Ende auch keine sachliche Notwendigkeit, die diese exorbitanten Zahlen wirklich hergeben und rechtfertigen würden". Er spricht damit an, dass Lauterbach 5.000 Medizinstudienplätze zusätzlich fordert.
Die Kritiker geben zu bedenken, dass es jetzt bereits ein Viertel mehr Medizinstudenten gebe als vor ca. 10 oder 15 Jahren. Das ist ein neuer Höchststand. Außerdem gebe es nicht nur Versorgungslücken in Ballungsräumen, sondern auch eine Überversorgung in manchen Gegenden. Die Arbeitsbedingungen in den Kliniken sind abschreckend, eine Entbürokratisierung und bessere Rahmenbedingungen wären wichtig. Laut der WHO gibt es in Deutschland pro 1.000 Einwohner 4,3 Ärzte. Das ist eine ähnliche Versorgungslage wie in der Schweiz oder in Dänemark.
Wie sieht es nun aus mit der medizinischen Versorgung im Land? Fehlen Ärzte oder nicht? Fakt ist, dass in den nächsten Jahren viele Mediziner in den Ruhestand gehen und diesen auch nicht endlos verschieben können. Wie es dann weitergehen soll, muss langfristig geplant werden.