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Seit langem wird unter Fachleuten darüber diskutiert, wie dem Ärztemangel begegnet werden kann. Der Zuwachs an Medizinern ist derzeit noch immer geringer als benötigt, so beschreibt die Bundesärztekammer den aktuellen Stand. Deshalb wird immer wieder gemahnt, mehr Studienplätze zu ermöglichen. Man erwartet ein Gegensteuern der Politik, um dieses Problem endlich anzupacken. Denn der demographische Wandel wird über kurz oder lang zu Engpässen in der gesundheitlichen Versorgung führen, ist sich der Präsident F.U. Montgomery sicher.
Gerade in Deutschland muss man erkennen, dass die Bevölkerung immer älter wird. Somit wird der Behandlungsbedarf größer, so Motgomery. Allein in rund 10 Jahren wurden in der Vergangenheit in den Krankenhäusern fast 2 Millionen mehr Behandlungsfälle registriert. Die Wochenarbeitszeiten von Ärzten beträgt bei den Vertragsärzten rund 50 Stunden, im Krankenhaus 60 - 80. Die Ausweitung der Sprechstundenzeiten, die derzeit mit dem Terminservicegesetz geplant wurde, ist daher eher kontraproduktiv.
Zwar gibt es immer mehr Absolventen des humanmedizinischen Studiums, aber die Zahl steigt nicht im ausreichenden Maße. Im letzten Jahr ist die Zahl der Ärzte um fast 2% gestiegen. Im ambulanten Bereich angestellter Ärzte gibt es in den letzten rund 20 Jahren einen Anstieg um das Sechsfache. Die Zahl der im Krankenhaus Angestellten ist im vergangen Jahr relativ gleich zum Vorjahr geblieben, während die Zahl der niedergelassenen Ärzte um fast 1% gesunken ist. Grund ist, nach Meinung des BÄK-Präsidenten die Politik, die sich jahrelang trotz ständiger Ermahnungen des Themas nicht angenommen hat. Der ärztliche Nachwuchs sei zum Glück schlauer - und nicht mehr bereit, ständig über seine Grenzen zu gehen.
Positiv dabei: das verschärfte Arbeitsgesetz, welches keine Endlosschichten im Krankenhaus mehr erlaubt. Doch genau jetzt ist es 5 vor 12, um mehr Studienplätze zu schaffen. Die Lücken in der Versorgung sind seit Jahren bekannt, aber dennoch ist die Zahl der Studenten in Humanmedizin seit der Wiedervereinigung rückläufig.
Einen leichten Anstieg gibt es bei den Fachärzten. Pro Jahr werden etwas mehr Facharztanerkennungen ausgesprochen als im jeweiligen Jahr zuvor. Meist ist es die Innere Medizin, die die jungen Ärzte umtreibt.
In Deutschland sind derzeit über 55.000 ausländische Ärzte tätig. Sie kommen aus Rumänien, Syrien, Griechenland und Österreich. Allerdings verlassen auch deutsche Ärzte die BRD, und zwar in Richtung Schweiz, Österreich und die USA.